Smart Home im Alter
Smart-Home-Lösungen erhöhen Sicherheit und Komfort – ohne Technikstudium. Von automatischem Licht bis Sturzmeldung: So bleibt der Alltag zuhause einfacher und planbar.
1. Warum Smart Home im Alter sinnvoll ist
Sicherheit
Bewegungsmelder, Rauch- und Wassermelder mit App-Alarm, Tür-/Fenstersensoren. Notruf per Knopf oder Sprache.
Komfort
Licht, Heizung, Rollläden per Szenen und Zeitplänen. Keine Leiter, kein schweres Heben, weniger Wege.
Selbstständigkeit
Sprachsteuerung für Sehkraft- oder Mobilitätseinschränkungen. Erinnerungen für Medikamente, Termine, Türen.
Ziel ist nicht „Spielerei“, sondern Barrieren senken. Technik folgt dem Alltag, nicht umgekehrt.
2. Typische Anwendungsfälle nach Räumen
Eingang & Flur
- Video-Türsprechanlage, Türöffner, Codeschloss
- Bewegungslicht, Nachtlicht, Wegebeleuchtung
- Benachrichtigung bei offener Tür/Fenster

Bad & WC
- Feuchte-, Wasser- und Präsenzsensorik
- Automatische Beleuchtung, rutschhemmende Hinweise
- Notruftaster erreichbar vom Boden aus
Bei größerem Umbau: kombinieren mit Pflegekasse für Wohnumfeldmaßnahmen.

Treppen & Etagen
- Leitlicht an Stufen, Handlauf-Licht
- Szenen „Nachtweg“ mit gedimmtem Licht
- Ergänzend: Sitzlift oder Plattformlift

3. Bausteine: was wirklich zählt
Sensoren
Bewegung, Tür/Fenster, Rauch, Wasser, Temperatur, Präsenz. Zentrale Meldung an App oder Angehörige.
Aktorik
Schaltbare Steckdosen, smarte Lampen, Heizkörperventile, Rollladenaktoren. Szenen statt Einzellösungen.
Steuerung
Feste Taster mit großen Symbolen, Sprachassistent, Notfall-Knopf. Keine Pflicht zur Handy-App im Alltag.
Wichtig ist Ausfallsicherheit: Zentrale mit Akku/USV, lokale Automationen, Internet-Ausfall abfangen.
4. Notruf & Monitoring
Notruf-Button
Funktaster am Bett, Bad und in der Küche. Direktwahl zu Angehörigen oder Dienstleister.
Sturzerkennung
Wearables oder Präsenzsensorik mit Inaktivitäts-Alarm. Datenschutzfreundlich konfigurieren.
Zutritt im Notfall
Schlüsseltresor/Smart-Lock mit zeitlich begrenzter Freigabe für Rettungskräfte.
5. Datenschutz pragmatisch
- Lokale Steuerzentrale bevorzugen, Cloud nur wo nötig
- Gäste-WLAN für smarte Geräte, starke Passwörter
- Kamera nur, wenn unvermeidbar; Sichtzonen einschränken
- Protokollierung transparent machen, Rollen für Angehörige
6. Kosten planen & Förderung nutzen
Baustein | Typischer Rahmen | Hinweis |
---|---|---|
Starter-Set (Zentrale, 6–8 Sensoren) | 300–700 € | Lokale Automationen priorisieren |
Licht/Rollläden (pro Raum) | 120–350 € | Mit Szenen kombinieren |
Notruf/Monitoring | 150–600 € | Dienstleister optional |
Bei Umbauten Kombination mit Pflegekasse und ggf. öffentlichen Programmen. Preisrahmen für Lifte: siehe Treppenlift Preise.
7. In 5 Schritten zum sinnvollen Setup
1. Bedarf
Gefahrenstellen und Routinen notieren.
2. Zentrale
Lokale Steuerung wählen, Backup-Strom vorsehen.
3. Sensoren
Erst Sicherheit (Rauch/Wasser/Tür), dann Komfort.
4. Szenen
„Nachtweg“, „Haus verlassen“, „Notruf“ definieren.
5. Übergabe
Einfache Taster, klare Bedienkarten, Testalarm.