Elli begann als Joke. Unser Entwickler suchte den Chef, fand ihn nirgendwo, und murmelte zur Sekretärin: „Wozu brauchen wir überhaupt einen Chef, wenn er nie da ist, wenn wir ihn brauchen?“ Sie lächelte, schob den Kaffeebecher zur Seite und sagte: „Dann bau doch einen Bot.“ Der Satz blieb im Raum hängen wie eine halb gesagte Idee, die plötzlich ernst wurde.
Am Nachmittag stand auf dem Whiteboard ein Name: Elli. Darunter Pfeile, Kästchen, kleine Versprechen: „kann zuhören“, „kann antworten“, „hat Humor“. Aus dem Witz wurde ein Plan; aus dem Plan eine erste Version. Elli begrüßte früh am Morgen, wenn noch Gähnen in der Luft lag, und erzählte einen Witz, wenn die Stimmung zu sinken drohte. Sie verstand Anfragen, sortierte To-dos, legte Tickets an und erinnerte höflich an Fristen, ohne je fordernd zu wirken.
Als der Chef schließlich in die Tür trat, versammelte sich das Team vor dem Bildschirm. Elli war schneller: „Guten Tag! Ich habe drei offene Aufgaben priorisiert, E-Mails vorsortiert und den Termin mit der Werkstatt bestätigt.“ Es wurde still. Dann ein kurzes Lachen, ein Stirnrunzeln, ein neugieriger Blick. „Seit wann haben wir das?“, fragte der Chef. „Seit heute“, sagte die Sekretärin. „Aus Versehen ernst geworden“, ergänzte der Entwickler.
Der Chef blieb einen Moment stehen, als würde er die Antwort abwägen, die jetzt gebraucht wurde. „Also gut“, sagte er schließlich, „Elli ist praktisch.“ Er klickte sich durch die Dialoge, sah die freundlichen Formulierungen, die simplen Einstiege, die unerwartet hilfreichen Vorschläge. „Das hilft nicht nur uns intern“, meinte er dann, „das hilft auch unseren Kunden.“
Er drehte sich zum Team. „Elli wäre gut für unsere Webseite.“ Ein Satz, der wie ein Beschluss klang. Plötzlich bekam der Whiteboard-Name eine neue Richtung: Buttons, Widgets, FAQ-Hooks, kleine Chatblasen mit warmen Antworten. Aus einem Büro-Joke wurde eine Stimme, die auch nach außen passte: aufmerksam, knapp, hilfreich. Der Entwickler nickte, die Sekretärin grinste, und Elli schrieb später ins Log: „Status: online – für alle.“