Was ist die Auffahrrampe beim Treppenlift?
Die Auffahrrampe ist ein klappbares Übergangselement an Plattform- und Hubliften. Sie schließt die Höhendifferenz zwischen Fußboden und Plattformkante, damit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen sicher auffahren können. Im Fahrbetrieb wird die Rampe hochgeklappt und verriegelt, häufig mit integrierter Kontaktleiste. Sie ist damit zugleich Einstiegshilfe und sicherheitsrelevante Absperrung. Auffahrrampen sind fester Bestandteil moderner Plattformlift-Systeme und in Abmessung, Tragfähigkeit und Kippstabilität auf das jeweilige Modell abgestimmt.
Aufbau, Materialien und Abmessungen
Typische Rampen bestehen aus pulverbeschichtetem Stahl oder Aluminium mit rutschhemmender Oberfläche (Riffelblech, Grip-Coating oder gummierter Belag). Die Stirnkante ist abgeschrägt, um kleine Bodenunebenheiten auszugleichen. Seitliche Aufkantungen (Bordstege) verhindern, dass Räder seitlich abrutschen. Die Breite orientiert sich an der Plattformbreite, während die Länge den typischen Rollstuhlraddurchmesser und den Anfahrwinkel berücksichtigt. Für den Außenbereich kommen korrosionsgeschützte Werkstoffe und verdeckte Scharniere zum Einsatz, damit sich keine Feuchtigkeit sammelt.
Funktion im Betrieb
Vor der Fahrt wird die Auffahrrampe hochgeklappt und mechanisch verriegelt. Ein Näherungs- oder Mikroschalter meldet der Steuerung den verriegelten Zustand; erst dann ist eine Freigabe der Fahrt möglich. Viele Rampen besitzen an der Unterseite eine berührungs-empfindliche Kontaktleiste: Trifft die abgesenkte Rampe beim Auffahren auf ein Hindernis, stoppt der Lift sofort. Im Zielgeschoss wird die Rampe automatisch oder manuell abgeklappt, damit der Nutzer geradeaus abfahren kann. Der Bewegungsablauf ist auf geringe Bedienkräfte ausgelegt; Gasfedern oder Federbänder unterstützen beim Anheben.
Sicherheitsanforderungen und Ergonomie
Die Oberfläche muss auch bei Nässe ausreichende Rutschhemmung bieten. Bordstege sind so dimensioniert, dass Vorderräder nicht darüber kippen. Der Anfahrwinkel darf nicht zu steil ausfallen, sonst erhöht sich die Kippgefahr und die Schubkraft beim Auffahren wird zu groß. Im hochgeklappten Zustand wirkt die Rampe als vorderer Fallschutz und bildet zusammen mit Sicherheitsbügeln und Plattformgeländern eine geschlossene Einheit. Die Verriegelung ist gegen unbeabsichtigtes Öffnen gesichert und wird von der Steuerung permanent überwacht.
Montage, Justage und Instandhaltung
Die Rampe wird an der Plattformvorderkante verschraubt oder in Scharnieraufnahmen arretiert. Bei der Inbetriebnahme prüfen Monteure die freie Bewegung, den Endanschlag und die exakte Schalterbetätigung. Kontaktleisten werden elektrisch getestet; ein Fehlersignal muss den Fahrbetrieb zuverlässig unterbrechen. Im Rahmen des regelmäßigen Services werden Lagerstellen gereinigt, leicht gefettet und auf Spiel geprüft. Beschädigte Beläge oder verbogene Bordstege sind sicherheitsrelevant und müssen ersetzt werden. Hinweise zum Einbauprozess finden Sie unter Treppenlift Einbau; Vorbeugung und Pflege beschreibt Treppenlift Wartung.
Besondere Ausführungen
Für niedrige Türschwellen gibt es kurz bauende Rampen mit größerer Auftrittsfläche. Bei engen Fluren kommen zweiteilige, teleskopierende oder seitlich klappende Varianten zum Einsatz, um den Raum nicht zu blockieren. Außenanlagen nutzen Drainageöffnungen und UV-stabile Oberflächen. Optional sind LED-Kantenmarkierungen für bessere Sicht bei Dämmerung. Alle Varianten müssen mit der Plattformstatik und der Steuerlogik kompatibel sein.
Fazit
Die Auffahrrampe ist ein kleines Bauteil mit großer Wirkung: Sie ermöglicht barrierefreies Auffahren, verhindert Abstürze während der Fahrt und steigert die Alltagstauglichkeit des Lifts. Qualität zeigt sich in rutschfesten Oberflächen, präziser Verriegelung, robusten Scharnieren und verlässlicher Sensorik. Wer auf korrekte Justage und regelmäßige Wartung achtet, nutzt die Plattform sicher und komfortabel – drinnen wie draußen.