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Drehsitz

Auch: Drehsitz Treppenlift, Schwenksitz, Sitzdrehung

Was ist ein Drehsitz beim Treppenlift?

Der Drehsitz ist ein drehbar gelagerter Sitz, der das Ein- und Aussteigen an Haltestellen erleichtert und die Abfahrtsposition ergonomisch optimiert. Durch das seitliche Ausschwenken lässt sich der Abstand zwischen Sitzkante und Podestkante verringern, sodass Nutzer mit reduziertem Bewegungsradius sicher Platz nehmen können. Die Drehfunktion ist je nach Modell manuell, halbautomatisch (federunterstützt) oder motorisch realisiert und gegen unbeabsichtigtes Verdrehen verriegelt.

Aufbau und Mechanik

Der Drehsitz besteht aus Sitzschale, Rückenlehne, Armlehnen, einer drehbaren Lagerungseinheit und einer Verriegelung. Die Lagerung erfolgt über ein wartungsarmes Kugel- oder Gleitlager mit definierten Rastpositionen (typisch: 0°, 45°, 70–90°). Eine Verriegelungseinrichtung fixiert den Sitz während der Fahrt in Geradeausstellung, um seitliche Kippmomente zu vermeiden. Bei motorischen Varianten übernimmt ein kompakter Antrieb das Drehen; die Freigabe erfolgt über Bedienelemente oder automatisch beim Erreichen der Haltestelle.

Bedienung und Sicherheit

Manuelle Drehsitze werden meist über einen seitlichen Hebel ausgelöst und rasten hör- und fühlbar ein. Motorische Systeme koppeln die Bewegung mit der Steuerlogik: Erst wenn der Sitz vollständig verriegelt ist, gibt die Anlage die Fahrt frei. Zusätzliche Sicherheitsfunktionen verhindern das Anfahren bei gedrehtem Sitz. Die Interaktion mit den Bedienelementen ist so ausgelegt, dass eine Hand am Sitz, die andere am Taster ausreicht, ohne Kraftakrobatik oder riskante Verdrehungen.

Ergonomie und Anpassung

Der Nutzen des Drehsitzes steht und fällt mit der Passform: Sitzhöhe, -tiefe, Neigung und Armlehnenbreite entscheiden über Komfort und Transfersicherheit. Eine leicht ansteigende Vorderkante stabilisiert die Oberschenkel, ohne Druckpunkte zu erzeugen. Hochklappbare Armlehnen erleichtern seitliche Transfers und dienen als Aufstehhilfe. In Kombination mit der Fußstütze ergibt sich ein sicherer Dreipunktkontakt beim Ein- und Aussteigen.

Montage, Endlagen und Justage

Die Montage des Drehsitzmoduls erfolgt am oberen Sitzrahmen oder direkt am Fahrwagen. Wichtig sind spielfreie Lager, korrekte Endanschläge und eine definierte Verriegelungskraft. Die Endlagen werden so eingestellt, dass der Sitz im Podestbereich parallel zur Kante steht und genügend Freiraum für Knie und Füße bleibt. Bei motorischen Ausführungen prüft der Techniker die Stromaufnahme und die Abschaltpunkte, damit der Sitz nicht gegen Geländer oder Wände drückt.

Typische Fehlerbilder

Häufige Mängel sind schwergängige Drehung durch Schmutz in der Lagerstelle, unklare Rastung infolge verschlissener Federn oder unpräzise Endlagen. Knack- oder Schleifgeräusche deuten auf Spiel oder mangelhafte Schmierung hin. Bei elektrischen Varianten führen defekte Endschalter, Kabelbrüche oder verschobene Sensoren zu Fehlermeldungen oder verweigerter Fahrt. Die Anlage darf nicht „überlistet“ werden, indem man Verriegelungen provisorisch fixiert; das ist ein Sicherheitsrisiko.

Wartung und Pflege

Im Rahmen der turnusmäßigen Inspektion werden Rastungen, Verriegelung, Lager und Hebelmechanik geprüft, gereinigt und bei Bedarf leicht gefettet. Bezüge und Polster werden auf Risse oder lose Nähte kontrolliert. Für motorische Ausführungen dokumentiert der Service Strom- und Laufzeitwerte des Drehantriebs und prüft die Abschaltlogik in beiden Richtungen. Eine Probefahrt mit realistischem Belastungsprofil (Ein- und Ausstieg) gehört zur Abnahme.

Kompatibilität und Nachrüstung

Nicht jeder Treppenlauf erlaubt großzügige Drehwinkel; enge Flure oder Türanschläge erfordern angepasste Endlagen oder kompaktere Sitzschalen. Viele Hersteller bieten Nachrüstsätze für ältere Anlagen, sofern die Steuereinheit die Verriegelungsabfragen unterstützt. Bei Außenanlagen sind korrosionsgeschützte Komponenten und wasserabweisende Bezüge sinnvoll, damit die Mechanik auch im Winter zuverlässig bleibt.

Fazit

Der Drehsitz ist kein Luxusdetail, sondern ein Sicherheits- und Komfortbauteil. Er reduziert Sturzrisiken, erleichtert Transfers und sorgt dafür, dass Start- und Endpositionen reproduzierbar sicher sind. Mit sauberer Justage, funktionierender Verriegelung und regelmäßiger Pflege bleibt die Bedienung leichtgängig und verlässlich – Tag für Tag.

Kategorien: Zubehör & Komponenten

Letzte Aktualisierung: 24.10.2025

Sabine Schulz
Wussten Sie schon, dass der Stromverbrauch eines Lifts sehr gering ist?