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Reibradantrieb

Auch: Friction Drive, Reibrad, Reibradantrieb Treppenlift

Was ist ein Reibradantrieb beim Treppenlift?

Der Reibradantrieb überträgt die Motorleistung über ein angetriebenes Reibrad auf eine glatte Lauffläche der Führungsschiene. Im Gegensatz zur Zahnstange erfolgt die Kraftübertragung nicht formschlüssig, sondern über Haftreibung. Das Ergebnis ist eine leise, vibrationsarme Fahrt – solange Anpresskraft, Reibwert und Oberflächenzustand stimmen.

Aufbau und Funktionsprinzip

Das Herzstück ist ein gummiertes oder beschichtetes Reibrad, das über ein Getriebe vom Elektromotor angetrieben wird. Eine Feder- oder Gasdruckeinheit stellt den konstanten Anpressdruck zur Schiene her. Der Vortrieb entsteht, weil zwischen Rad und Schiene ausreichend Haftreibung herrscht. Sobald Schlupf auftritt – etwa durch Nässe, Öl oder Staub – reduziert sich die übertragbare Kraft, und die Steuerung begrenzt oder stoppt die Fahrt.

Vorteile und Einsatzgebiete

Reibradantriebe punkten mit ruhigem Lauf, geringem Geräusch und kompakter Bauform. Sie eignen sich besonders für Innenanlagen mit sauberem Umfeld und moderaten Steigungen. Weil keine Verzahnung nötig ist, sind die Schienenprofile oft schlanker, was die Optik verbessert und den Treppenraum weniger einschränkt.

Grenzen und typische Herausforderungen

Die Achillesferse ist der Reibwert: Feuchtigkeit, Reinigungsmittel, Eis oder feiner Baustaub können die Haftung reduzieren. Auch falscher Anpressdruck führt zu Problemen: zu niedrig → Schlupf und Stillstand; zu hoch → erhöhter Verschleiß am Rad und höhere Stromaufnahme. Bei großen Lasten, steilen Treppen oder Außenanlagen mit stark schwankenden Bedingungen sind formschlüssige Systeme oft robuster.

Materialien und Auslegung

Reibräder bestehen aus verschleißfesten Elastomeren (z. B. PU- oder Gummi-Mischungen) mit definierter Shore-Härte. Die Schiene besitzt eine glatte Lauffläche mit kontrollierter Rauheit. Die Auslegung bestimmt Rad-Durchmesser, Härte, Anpresskraft und Übersetzung so, dass die notwendige Zugkraft mit Sicherheitsreserve bereitsteht, ohne übermäßige Walkarbeit im Rad zu erzeugen.

Sensorik und Regelung

Die Steuerung überwacht Motorstrom, Geschwindigkeit und – bei Anlagen mit Encoder – Schlupf. Wird ein Drehzahldelta zwischen Antrieb und Fahrgeschwindigkeit erkannt, reduziert die Steuerung das Drehmoment oder stoppt kontrolliert. Ein sauber parametriertes Rampenprofil verhindert, dass das Rad beim Anfahren durchdreht.

Wartung und Instandhaltung

Regelmäßige Reinigung der Lauffläche und Sichtprüfung des Reibrads sind Pflicht. Risse, Glasur (glänzende, verhärtete Oberfläche) oder Kantenabplatzungen sind sichere Anzeichen für Austauschbedarf. Der Anpressmechanismus wird auf Spiel und Federkraft geprüft; Lager des Reibrads auf Leichtlauf. Im Rahmen der turnusmäßigen Treppenlift Wartung werden zudem Stromaufnahme und Temperaturentwicklung bewertet, um schleichenden Schlupf zu identifizieren.

Geräusch, Komfort und Lebensdauer

Bei korrekter Justage laufen Reibradantriebe extrem leise. Unrunder Lauf, pulsierende Geräusche oder feines Zirpen deuten auf Verschmutzung, Unwucht oder verhärtete Laufflächen hin. Lebensdauer und Komfort hängen stark von Pflege und Umgebungsbedingungen ab: drinnen sehr gut, draußen nur mit konsequenter Reinigung und Wetterschutz.

Fazit

Der Reibradantrieb ist die elegante, leise Lösung für viele Treppenlifte. Er belohnt saubere Montage, richtige Anpresskraft und regelmäßige Pflege mit sanften, ruhigen Fahrten. Wer die Reibpartner im Blick behält, bekommt Effizienz ohne Zahnräder – zuverlässig und komfortabel.

Kategorien: Zubehör & Komponenten

Letzte Aktualisierung: 24.10.2025

Yvonne Franke
Wussten Sie schon, dass Treppenlifte sogar auf engen Wendeltreppen laufen können?