Das Bundesgesundheitsministerium hat bestätigt, dass das Pflegegeld im Jahr 2026 nicht angepasst wird. Trotz steigender Lebenshaltungskosten und wachsender Eigenanteile in der häuslichen Pflege bleibt die Leistungshöhe auf dem Niveau von 2025. Sozialverbände, Pflegeberater und Angehörigeninitiativen zeigen sich enttäuscht und warnen vor einer schleichenden Entwertung der Pflegeleistungen.
Das Pflegegeld ist ein zentraler Bestandteil der häuslichen Versorgung. Es soll Angehörige entlasten, die Pflege zu Hause übernehmen, und den Alltag von Menschen mit Pflegegrad finanzierbar halten. Die Höhe richtet sich nach dem jeweiligen Pflegegrad – von rund 332 € bei Pflegegrad 2 bis 947 € bei Pflegegrad 5. Da die Sätze seit Jahren unverändert bleiben, wächst der Abstand zwischen tatsächlichem Pflegebedarf und finanzieller Unterstützung kontinuierlich.
„Viele Familien geraten inzwischen an die Grenze des Machbaren“, sagt eine Sprecherin des Sozialverbands Deutschland. „Wer heute einen Treppenlift oder andere Umbauten finanzieren muss, steht vor erheblichen Belastungen.“ Besonders betroffen seien Pflegehaushalte, die keinen Anspruch auf stationäre Unterstützung haben, aber den Wohnraum anpassen müssen. Informationen zu möglichen Zuschüssen finden Sie unter Pflegekasse und Treppenlift Förderung.
Hintergrund ist die finanzielle Lage der Pflegeversicherung. Trotz steigender Beitragseinnahmen verzeichnen die Kassen Rekordausgaben. Ein Teil der Kostensteigerung entfällt auf den Fachkräftemangel, ein anderer auf höhere Sachkosten in ambulanten Diensten. Die Bundesregierung will mit dem neuen Pflege- und Spargesetz zwar Bürokratie abbauen, eine spürbare Erhöhung der Pflegeleistungen ist darin jedoch nicht vorgesehen.
Pflegeexperten warnen vor langfristigen Folgen. Bleibt das Pflegegeld nominal konstant, verlieren Haushalte mit Pflegebedürftigen jährlich mehrere Prozent Kaufkraft. Das betrifft nicht nur laufende Pflegekosten, sondern auch Investitionen in Barrierefreiheit – etwa den Einbau eines Sitzlifts oder Plattformlifts. Schon heute deckt der Zuschuss von 4.180 € für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen häufig weniger als die Hälfte der tatsächlichen Kosten.
Forderungen nach einer automatischen Anpassung des Pflegegelds an die Inflation werden lauter. Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert eine jährliche Dynamisierung, ähnlich wie bei Renten. Auch Pflegeberaterinnen und Pflegeberater sehen Handlungsbedarf: „Viele Familien verschieben dringend notwendige Umbauten, weil das Geld schlicht nicht reicht.“
Fazit: Das unveränderte Pflegegeld 2026 verschärft die finanzielle Situation vieler Pflegehaushalte. Ohne regelmäßige Anpassungen droht die häusliche Pflege an Belastungsgrenzen zu stoßen. Betroffene sollten prüfen, welche zusätzlichen Förderwege über kommunale Programme, Pflegekasse oder KfW offenstehen, um die Eigenanteile abzufedern.