Seit Jahren gilt der Pflegekassenzuschuss von bis zu 4.180 Euro als feste Größe für barrierefreie Umbauten. Doch die Inflation macht auch vor diesem Förderbetrag nicht halt. Was 2015 noch eine solide Basis für den Einbau eines Treppenlifts war, reicht 2026 oft nur noch für einen Teil der Gesamtkosten. Materialpreise, Handwerkslöhne und Energie sind deutlich gestiegen – die Förderung dagegen stagniert. Für viele Haushalte bedeutet das: höhere Eigenanteile, längere Wartezeiten und verschobene Projekte.
Ein Vergleich zeigt die Dimension: Zwischen 2015 und 2025 sind die Baukosten um rund 38 Prozent gestiegen. Ein Treppenlift, der früher 6.000 Euro kostete, liegt heute schnell bei 8.500 Euro. Bei Plattform- oder Hubliften sind es oft 12.000 Euro und mehr. Damit deckt der Zuschuss nur noch etwa ein Drittel der Gesamtkosten ab. Wer auf Handwerksangebote angewiesen ist, erlebt zudem lange Lieferzeiten und stark schwankende Preise, abhängig von Region und Auftragslage.
Die Folge: Immer mehr Betroffene suchen nach ergänzenden Förderungen oder Finanzierungsmodellen. Manche kombinieren den Zuschuss mit Landes- oder Kommunalprogrammen, andere greifen auf Mietmodelle zurück. Auf unserer Seite Treppenlift Preise zeigen wir, wie sich die tatsächlichen Kosten zusammensetzen und welche Faktoren den Endpreis beeinflussen. Eine Übersicht zu möglichen Zuschüssen und Antragswegen finden Sie zusätzlich unter Treppenlift Förderung.
Sozialverbände fordern eine regelmäßige Anpassung des Zuschusses an die Baupreisentwicklung. Ohne Indexierung verliere die Förderung ihren Zweck, warnen sie. Der Zuschuss müsse mindestens auf 5.000 Euro steigen, um die ursprüngliche Kaufkraft zu erhalten. Auch die Pflegekassen sehen den Trend kritisch, betonen aber, dass Anpassungen nur per Gesetz möglich sind. Der politische Wille dafür scheint bislang begrenzt – andere Themen dominieren die Agenda.
Für Verbraucherinnen und Verbraucher bleibt entscheidend, Angebote genau zu prüfen und Förderoptionen frühzeitig zu beantragen. Wer mehrere Kostenvoranschläge einholt, kann Unterschiede von bis zu 30 Prozent erzielen. Zudem lohnt es sich, Wartungs- und Servicekosten in die Kalkulation einzubeziehen. So lassen sich unliebsame Überraschungen vermeiden, wenn der Zuschuss nicht alle Ausgaben deckt.
Fazit: Die 4.180 Euro Zuschuss bleiben eine wichtige Unterstützung, aber sie verlieren real an Wert. Ohne politische Anpassung werden immer weniger Haushalte in der Lage sein, barrierefreie Umbauten eigenständig zu finanzieren. Die Lösung liegt in Kombinationen: regionale Förderungen, clevere Planung und transparente Beratung – damit Barrierefreiheit nicht zum Luxus wird.