Kurze Treppe, großes Problem – Lösungen bei 3–6 Stufen (Innen/Außen)
Nur wenige Stufen, aber täglich ein Hindernis: Bei 3–6 Stufen funktionieren viele klassische Liftsysteme nicht optimal. Hier erfahren Sie, wann ein Hublift oder Plattformlift die beste Wahl ist, welche Mini-Lösungen es gibt und worauf Sie beim Einbau achten müssen.

Warum kurze Treppen knifflig sind
Bei 3–6 Stufen fehlt oft die Fahrstrecke für Sitzlifte. Parkpositionen und Sicherheitsabstände beanspruchen mehr Platz als die Treppe selbst. Dazu kommen Türsituationen, enge Podeste und die Frage, ob mit Rollstuhl oder Rollator gefahren werden soll.
- Innen: wenig Platz vor/über der Treppe, Tür gleich gegenüber
- Außen: Wetter, Fundament, Wegeführung zur Haustür
- Barriereziel: nur Niveauüberwindung vs. vollständiger rollstuhlgerechter Zugang
Lösungen im Innenbereich (3–6 Stufen)
1) Hublift (0,6–1,0 m Hub)
Der Hublift überwindet kleine Höhenunterschiede senkrecht. Ideal, wenn ein Rollstuhl genutzt wird oder ein Sitzlift nicht platzsparend montiert werden kann.
- Vorteile: rollstuhltauglich, kurze Fahrzeit, kein Schienensystem
- Beachten: Traglast 250–350 kg, benötigte Grubentiefe bzw. Rampenlippe
2) Plattformlift (kurze, gerade Fahrt)
Wenn der Treppenlauf ausreichend gerade und breit ist, kann ein kurzer Plattformlift funktionieren. Wichtig sind Wendekreise und Türabstände auf beiden Ebenen.
3) Mini-Rampe + Türanpassung
Bei nur 3–4 niedrigen Stufen kann eine stationäre Rampe mit rutschfester Oberfläche reichen. Türzargen ggf. verbreitern, Schwellen entfernen.
4) Sitz-/Stehlift nur in Sonderfällen
Ein Sitz- oder Stehlift lohnt selten bei extrem kurzen Läufen, außer es gibt gute Parkpositionen vor oder nach der Treppe und genügend Kopffreiheit.
Lösungen im Außenbereich (Eingang, Kellerabgang, Terrasse)
1) Außen-Hublift
Wetterfeste Hublifte mit verzinkter/Alu-Konstruktion sind für 3–6 Stufen die robusteste Lösung. Erfordern ein frostfestes Fundament und Wetterschutz für Bedienelemente.
2) Kurzer Außen-Plattformlift
Geeignet bei geradem Lauf entlang der Treppe und ausreichend Platz für die Plattform. Achtung auf Schneeräumung und Eisbildung an Schienen.
3) Fest installierte Rampe
Nur praktikabel, wenn die erforderliche Rampenlänge (Steigung ≤ 6 %) realisierbar ist. Bei 60–90 cm Höhendifferenz braucht es 10–15 m Rampenlänge, oft nicht umsetzbar.
Entscheidungshilfe: Welche Lösung passt?
Situation | Empfehlung | Warum |
---|---|---|
Rollstuhl, 3–6 Stufen, wenig Platz | Hublift | senkrechte Überwindung ohne lange Rampe, kleiner Footprint |
Rollator, breite gerade Treppe | Plattformlift (kurz) | mitgehender Standplatz, klappbar, sichere Geländerführung |
Nur kleine Stufenhöhe, viel Außenfläche | Rampe + Türumbau | kostengünstig, wartungsarm, aber viel Platzbedarf |
Nur 3–4 Stufen innen, gute Parkzone | Sitz-/Stehlift (Sonderfall) | nur wenn Parken ohne Blockade möglich |
Kosten & Maße im Vergleich (Richtwerte)
Lösung | Typische Maße | Einbau | Preisbereich | Geeignet für |
---|---|---|---|---|
Hublift (0,6–1,0 m) | Plattform ca. 90×140 cm | Fundament/Grube, Strom 230V | 7.500–13.500 € | Rollstuhl, Innen & Außen |
Plattformlift kurz | Plattform 80–100 cm, Schiene 2–4 m | Schienenmontage an Wand/Stufen | 9.000–12.500 € | Rollator/Rollstuhl, wenn Platz |
Stationäre Rampe | Steigung ≤ 6 %, Länge 10–15 m | Aufbau, evtl. Geländer/Podeste | 1.500–6.000 € | kleine Höhen, viel Fläche |
Sitz-/Stehlift (Sonderfall) | Schiene 2–4 m, Parkzone nötig | Standardmontage | 4.000–6.500 € | begrenzte Nutzung, Platz vorhanden |
Preise inkl. Montage, ohne bauliche Zusatzarbeiten. Regionale Abweichungen möglich. Mehr zu Einbauabläufen: Treppenlift Einbau.
FAQ
Ist bei 3–6 Stufen eine Rampe nicht immer günstiger?›
Nur wenn genug Platz für die notwendige Länge vorhanden ist. Sonst ist ein Hublift oft praktikabler und sicherer.
Welche Lösung ist im Winter am zuverlässigsten?
Ein Außen-Hublift mit wettergeschützten Bedienelementen und rutschhemmender Plattform. Schienenanlagen brauchen zusätzliche Schneeräumung.
Kann ich später von Hublift auf Plattformlift wechseln?
Ja, wenn baulich möglich. Planen Sie Stromversorgung und Stellflächen so, dass Alternativen offenbleiben.