Hausaufzug im Einfamilienhaus – Komfort, Planung & Kosten im Überblick
Ein eigener Hausaufzug bringt Komfort, Sicherheit und Zukunftswert ins Eigenheim. Dieser Ratgeber erklärt, welche Systeme sich eignen, was beim Einbau zu beachten ist und wie Sie Förderungen wie die KfW oder Pflegekasse optimal nutzen.

Was ist ein Hausaufzug?
Ein Hausaufzug ist ein fest installierter Personenaufzug im privaten Wohngebäude, der zwei oder mehr Etagen barrierefrei verbindet. Anders als ein Treppenlift fährt er vertikal in einem Schacht oder freistehend und eignet sich für Rollstühle, Gehhilfen oder Möbeltransport. Hausaufzüge werden individuell geplant und auf die Bausubstanz abgestimmt.
Vorteile eines Hausaufzugs
- Komfort: Barrierefreier Etagenwechsel ohne Umbauten an der Treppe.
- Wertsteigerung: Erhöht langfristig den Immobilienwert.
- Design & Ruhe: moderne Systeme sind nahezu geräuschlos und energieeffizient.
- Zukunftssicherheit: altersgerechtes Wohnen ohne Einschränkungen.
Ein Hausaufzug ersetzt keinen Plattformlift oder Hublift – er ist die architektonisch integrierte Lösung für dauerhafte Barrierefreiheit.
Technische Varianten
Hydraulischer Hausaufzug
Klassische, robuste Technik mit leiser Fahrt. Geringe Schachtgrube nötig, ideal bei Nachrüstung.
Spindel-/Schraubenantrieb
Selbsttragendes System ohne separaten Maschinenraum, platzsparend und wartungsarm.
Seilaufzug
Höherer Fahrkomfort, größere Förderhöhe, meist bei Neubauten. Etwas höhere Investition.
Planung & Vorschriften
Aspekt | Anforderung | Hinweis |
---|---|---|
Schachtgröße | mind. 90×120 cm | je nach Modell und Kabinengröße |
Grube | 5–15 cm (Hydraulik/Spindel) | bei bodenebener Zufahrt |
Türbreite | ≥ 80 cm | rollstuhlgerecht |
Genehmigung | Bauanzeige, Statik, CE-Konformität | Landesrecht beachten |
Stromanschluss | 230 V oder 400 V | abhängig von Leistung |
Hausaufzug Kosten & Betrieb
Variante | Kosten (Richtwert) | Merkmale |
---|---|---|
Hydraulikaufzug | ab 25.000 € | solide Technik, einfache Wartung |
Spindel-/Schraubenaufzug | ab 28.000 € | kein Maschinenraum, kompakt |
Seilaufzug | ab 35.000 € | höherer Komfort, größere Förderhöhe |
Wartungskosten | ca. 250–400 €/Jahr | inkl. Sicherheitsprüfung |
Stromverbrauch | 100–200 kWh/Jahr | je nach Nutzung |
Bei Modernisierung oder Neubau sind Kombinationen mit Förderungen und Pflegekassen-Zuschüssen möglich, wenn Mobilitätseinschränkungen vorliegen.
Förderung & Finanzierung
- KfW 455-B: Zuschuss für altersgerechtes Umbauen bis 6.250 €.
- Pflegekasse: Zuschuss bis 4.000 € je Person im Haushalt (Pflegeversicherung).
- Regionale Programme: kommunale Barrierefreiheitsförderung.
- Steuerlich: als außergewöhnliche Belastung absetzbar.
Praxis & Alternativen
Bei begrenztem Budget oder geringem Platzbedarf kann ein Plattformlift oder Hublift die passende Alternative sein. Beide Systeme benötigen keinen separaten Schacht und sind schneller montiert.
In Neubauten lohnt sich die Schachtvorbereitung – auch wenn der Aufzug erst später installiert wird. Das spart Zeit und Kosten.

FAQ
Ist ein Hausaufzug genehmigungspflichtig?›
In der Regel genügt eine Bauanzeige, keine vollwertige Genehmigung. Die Anforderungen variieren je nach Bundesland.
Wie viel Platz wird benötigt?›
Für Kabine und Schacht reichen meist 1 m² Grundfläche. Außenlifte benötigen zusätzliche Aufstellfläche.
Kann der Aufzug nachgerüstet werden?›
Ja, auch in Bestandsgebäuden – am einfachsten mit freistehendem Schacht oder Anbau an der Außenwand.
Wie hoch sind die laufenden Kosten?›
Wartung, Strom und Versicherung summieren sich auf rund 300–500 € jährlich.