Hublift in der Praxis – Fundament, Entwässerung, Statik & Lärmschutz
Ein Hublift bietet barrierefreien Zugang über kurze Höhenunterschiede – etwa zur Terrasse, Haustür oder Garage. Doch seine Zuverlässigkeit hängt stark von der baulichen Vorbereitung ab. Fundament, Statik, Entwässerung und Schallschutz sind entscheidend für lange Lebensdauer und Sicherheit. Hier erfahren Sie, worauf es bei Planung und Einbau ankommt.

Grundlagen & Funktion
Ein Hublift ist ein senkrecht fahrender Plattformlift, der Höhenunterschiede bis zu drei Meter überwindet. Er wird meist außen installiert und eignet sich für Rollstühle, Rollatoren oder schwere Gehhilfen. Im Gegensatz zum Treppenlift bewegt er sich nicht entlang der Treppe, sondern hebt die Plattform vertikal an. Damit ist er ideal für Hauseingänge, Garagenzufahrten oder Balkone.
Wichtig: Hublifte sind bauliche Anlagen, die ein tragfähiges Fundament und gegebenenfalls eine Entwässerung benötigen. Sie unterliegen den gleichen Sicherheitsnormen wie Aufzüge – insbesondere der DIN EN 81-41.
Fundament & Aufstellung
Das Fundament ist die Basis jeder stabilen Hublift-Installation. Es trägt die gesamte Anlage inklusive Nutzlast und verhindert ein Absinken oder Kippen. Je nach Bauart kommen zwei Varianten zum Einsatz:
- Punktfundament für kleinere Lifte bis ca. 1,2 m Hubhöhe
- Streifenfundament oder Betonplatte für größere Anlagen mit Schacht
Das Fundament sollte frostfrei (mindestens 80 cm tief) und eben ausgeführt sein. Die Oberfläche muss rutschfest und frei von Gefälle sein. Bei Montage an Fassaden ist eine statische Kopplung notwendig, um Schwingungen zu vermeiden.
Entwässerung & Witterungsschutz
Da Hublifte häufig im Außenbereich stehen, ist die Entwässerung besonders wichtig. Regenwasser muss zuverlässig ablaufen, damit keine Staunässe oder Frostschäden entstehen. Dazu wird ein Drainagesystem unter der Plattform oder im Fundament integriert.
- Einbau einer Entwässerungsrinne oder Pumpensumpf
- Verwendung frostbeständiger Baustoffe (C30/37 Beton)
- Abdeckung oder Wetterschutzdach zur Vermeidung direkter Nässe
- Verzinkte oder pulverbeschichtete Metallteile zur Korrosionsvermeidung
Auch elektrische Bauteile wie Steuerung oder Motor müssen IP-geschützt (mindestens IP54) ausgeführt sein.
Statik & Lastverteilung
Die Tragfähigkeit eines Hublifts hängt von drei Faktoren ab: Eigengewicht, Nutzlast und dynamische Kräfte beim Start. Bei einer Plattformgröße von 900 × 1400 mm und 300 kg Traglast wirken bis zu 4 kN auf das Fundament. Diese Last muss gleichmäßig verteilt werden, um Setzungen zu vermeiden.
Für Anlagen über 1,5 m Hub ist eine statische Berechnung durch einen Bauingenieur empfehlenswert. Besonders bei Terrassen oder Podesten sollte die angrenzende Wand keine Last aufnehmen müssen. Hersteller liefern auf Wunsch Lastpläne und Fundamentzeichnungen mit.
Lärmschutz & Betrieb
Hublifte sind in der Regel leise – unter 60 dB(A). Dennoch können Resonanzen in Fassaden oder Terrassenplatten Geräusche verstärken. Um das zu vermeiden, helfen:
- Schwingungsdämpfende Gummimatten unter dem Fundament
- Entkopplung der Befestigung an Hauswänden
- Gehäusedämmung bei Motoren
- Regelmäßige Schmierung beweglicher Teile
Durch diese Maßnahmen lässt sich der Betrieb fast geräuschlos gestalten, was besonders in Mehrfamilienhäusern oder dicht bebauten Gebieten vorteilhaft ist.
FAQ
Wie groß muss das Fundament für einen Hublift sein?›
Mindestens 1,2 × 1,2 m, bei großen Plattformen 1,5 × 1,8 m. Die exakte Größe steht in den Herstellerplänen.
Brauche ich eine Baugenehmigung?
Für Hubhöhen bis 1 m meist nicht, darüber kann eine vereinfachte Genehmigung nötig sein. Erkundigen Sie sich bei der Kommune.
Wie laut ist ein Hublift im Betrieb?
Etwa 55 – 60 dB(A) – vergleichbar mit einem Kühlschrank. Ein gut gedämmter Lift ist kaum hörbar.
Wie lange hält ein Hublift?
Bei regelmäßiger Wartung 10 – 15 Jahre und länger. Ersatzteile sind meist über denselben Zeitraum erhältlich.